Den Schülern der Martin-Segitz-Schule bietet sich seit einigen Jahren die Möglichkeit, Klettereindrücke zu sammeln. Im Rahmen des Sportunterrichts können die Auszubildenden der Metallberufe ihr Kletterkönnen an der Kletterwand der Climbing Factory unter Beweis stellen.
Beim Betreten der Kletterhalle verschlägt es vielen Schüler buchstäblich die Sprache. Mit einer Höhe von 17, 5 Metern baut sich die Kletterwand eindrucksvoll vor den Kletternovizen auf und ihre Blicke richtigen sich respektvoll in die Höhe.
Zu Beginn des Schnupperkletterns bleiben die Schüler noch auf dem Boden. Zuerst werden Sicherungsknoten und Sicherungstechnik erlernt.
Halb-Mastwurf-Sicherung
Übungsphase
Erst nach diesen ausgiebigen Übungsabschnitten kommt der Schritt in die vertikale Welt. Nicht gleich an die hohe Wand, eine sechs Meter hohe Übungswand ist am Anfang ausreichend. Jetzt erleben die Schüler was es bedeutet, sich mit Kraft und Technik an den vorhandenen Wandgriffen emporzuarbeiten.
Die ersten Meter in der vertikalen Wand
Was bei den Profis so leicht aussieht, entpuppt sich als eine Sportart, zu deren Ausübung man Konzentration, Technik und Kraft benötigt. Während sich ein Schüler emporarbeitet, sind zwei Kollegen für dessen Sicherheit verantwortlich. Die Sicherung erfolgt über Seile, die bereits an der Wand angebracht sind. Mit der sogenannten Halbmastwurfsicherung können die zwei sichernden Schüler jeden Sturz ihres Kletterpartners problemlos halten und ihn kontrolliert wieder auf den Boden ablassen. Diese Sicherungstechnik wurde vorher ja auf ebenem Gelände intensiv geübt.
Mit 17 Metern Luft unter den Füßen schaut die Welt von oben ganz anders aus.
„Hält mein sichernder Mitschüler mich auch wirklich?" oder „Kann das Seil mit meinem Gewicht auch nicht reißen?"
Diese oder ähnliche Fragen werden sich einige Schüler gestellt haben, als sie nach unten blickten. Manchmal bedarf es einiges an Mut, die festen Griffe loszulassen, sich bedingungslos ins Seil zu hängen und sich auf seinen Sicherungspartner zu verlassen. Oftmals wird das Wiederbetreten der ebenen Bodenfläche mit einem erleichternden Lächeln bzw. mit einem tiefen Durchatmen begrüßt.
Beim Klettern wird den Schülern bewusst, dass man sich nur dann gefahrlos mit der Wand messen kann, wenn der sowohl der sichernde als auch der kletternde Schüler konzentriert ihre Aufgaben durchführen. Des Weiteren lernen die Kletternden, dass sie sich auf ihren Partner verlassen können. Dieser wiederum übernimmt Verantwortung für seinen Kollegen. Somit ist nur im Team ein sicheres Klettern mit Seil möglich.