Auch gegen Ende des Schuljahres 2017/2018 fanden sich an einem lauen Sommerabend zahlreiche, festlich gekleidete Ehrengäste, Ausbilder, Lehrkräfte und Familienmitglieder in der Aula der Martin-Segitz-Schule ein, um die besten Absolventen im Rahmen einer Feierstunde zu ehren.
Für die musikalische Untermalung zeichnete das Akkordeon-Orchester Roßtal verantwortlich, welches schon seit 20 Jahren zu diesem Anlass für Kurzweil sorgt. Um kurz nach 19:00 Uhr feuerten die Musiker um unseren ehemaligen Kollegen Renatus Fischer unter der Leitung von Christian Kaiser dann auch schwungvoll mit einem Medley aus Radezki-Marsch, Nabuko etc. den Startschuss für den offiziellen Teil des Abends ab.
Seine anschließende Begrüßung begann Herr Oberstudiendirektor Matthias Zimpel, Schulleiter der Martin-Segitz-Schule, mit einem Gedicht Rainer Maria Rilkes über die Natur der Freude, welche einerseits im Moment gefangen und doch zeitlos ist. Der Bezug macht klar: Die Absolventen – aber auch alle, die sie dabei begleitet haben – sollen sich jetzt über das Erreichte freuen und auch in Zukunft Freude am Lernen haben.
Mit diesem Gedanken leitet Zimpel über, indem er allen Erschienenen für die Zeit, die sie sich zu Ehren der Absolventen genommen haben, dankt; es sind Mitglieder des Stadtrats anwesend, ebenso Vertreter der IHK, der Agentur für Arbeit, der Innung für Elektro- und Informationstechnik, des Berufsschulbeirats sowie MdL Petra Guttenberger und Herr Bürgermeister Braun.
Letzterem dankt Zimpel besonders, da dank Brauns Unterstützung viele Projekte der Schule realisiert worden sind. So haben wir mittlerweile eine Sozialarbeiterin, Barrierefreiheit und eine neue Deckenverglasung. Durch Klimaanlagen an der Ostseite wird man schon bald dem Doppelproblem Bahnlärm und Hitze Herr werden und es entstehen neue Fachräume und Garagen. Das Schulhaus muss sich eben, wie seine Klientel, ständig erneuern, um auch Topleistungen wie denen der heute Geehrten den passenden Rahmen bieten zu können.
Bürgermeister Braun nimmt den Dank entgegen und tritt ans Rednerpult. Er spricht von einem doppelten Grund zum Feiern: Erstens seien die stressigen Monate und Jahre für die Azubis vorüber und zweitens habe man herausragende Leistungen erbracht. Zwei Gedanken gibt er den zu Ehrenden mit auf den Weg: Dass immer auch Partner, Ausbilder, Lehrkräfte und andere Begleiter vonnöten sind, um ihnen den Erfolg zu ermöglichen. Außerdem seien sie als Leistungsträger zwar immens wichtig für die Gesellschaft. Letztere lebe aber davon, dass die leistungsstarken Persönlichkeiten alle anderen mitnähmen.
Auch die nächste Festrednerin, Frau Guttenberger, thematisiert die Wichtigkeit der Unterstützung durch wohlwollende Begleiter. Doch nun heiße es erstmal, den Augenblick zu genießen, bevor die Karriere weiter geplant wird. Man solle sich, wenn es soweit ist, bewusst machen, dass einem mit diesem tollen Abschluss nun viele Wege offenstehen – auch außerhalb der eigentlichen Branche.
Nun kehrt Matthias Zimpel zurück vors Auditorium und fragt: „Wann sind Sie das letzte Mal im Kino gewesen?" Er bittet die Zuhörer, mit ihm in einen interaktiven, intermediären Film einzutauchen, dessen Szenarien sich in unseren Köpfen entspinnen werden. In den nächsten Minuten skizziert Herr Zimpel den Plot zwischen großem Jubel und Katerstimmung, zwischen Erfolg, Reichtum und Karriere auf der einen und Stress, Karriereverweigerung oder ideellem Reichtum durch menschliches Miteinander auf der anderen Seite. Während Szene 3, „Aufbruchsstimmung", interpretiert der Redner die Ergebnisse einer Studie zu den Unterschieden in Charakter und Arbeitseinstellung der Baby Boomer im Vergleich zu Vertretern der nachfolgenden Generationen X, Y und vor allem Z. Er selbst gehöre zu den technologiefremden, harmoniesüchtigen und kritikempfindlichen Baby Boomern, während die Geehrten allesamt der technologie-affinen Generation Z angehörten; alles Millenials, Digital Natives! Das Beherrschen der neuen Technologien bringe immense Vorteile mit sich, berge aber auch Gefahren: Die Trennung zwischen privat und beruflich löst sich immer weiter auf. Die scharfe Trennung dieser Sphären, auf die Vertreter der Generation Z bestehen, resultiert aus dem Verschwinden des Schutzwalles um den privaten Bereich.
Nach diesen nachdenklich stimmenden Überlegungen schließt Herr Zimpel mit Gedanken zum sog. „Wiener Schluss". Kaiser Joseph II verfügte, dass alle Stücke am Burgtheater gefälligst mit einem Happy End zu schließen haben. Daran hält sich auch der Schulleiter, indem er – wie das so ist bei einer Heldenreise – die Zuhörer wieder an den Anfang des Abenteuers entführt: Am Strand wogen die Boote friedlich in den Wellen. Doch sie können jederzeit aufbrechen zu neuen Ufern und großen Abenteuern.
Die Geldscheine, welche die vier Auszubildenden, die mit dem Staatspreis geehrt werden, nun erhalten, sind folgerichtig zu Schiffen gefaltet. StD Manfred Schießl bittet außerdem 17 AbsolventInnen auf die Bühne, um ihnen den Stadtpreis zu überreichen. Jeder, der an diesem Abend nach vorne gebeten wird, hat übrigens einen Notenschnitt zwischen 1,0 und 1,3!
Herr Rettenbacher von der Innung für Elektro- und Informationstechnik bittet nun „seine Besten" auf die Bühne, um Ihnen den Preis der Innung zu überreichen: einen Bildungsgutschein; dass die Beschenkten nie stehen bleiben, sondern sich im Sinne des lebenslangen Lernens immer weiterbilden mögen.
Als Abschluss des offiziellen Teils des Abends vergibt StD Richard Morgott den Sonderpreis des Sponsors Teldat GmbH.
Die Staatspreise erhielten:
• Herr Götz von der Firma Siemens
• Herr Gottwald von der Firma Datev
• Herr Lavasas von der Firma Pillenstein
• Herr Reuter von der Firma simple fact
Der Stadtpreis ging an:
• Herr Geiger von der Firma Siemens
• Herr Geißler von der Firma Kirschner
• Herr Grabner von der Firma viversum
• Herr Gugel von der Firma Koch
• Herr Harttung von der Firma ERMET
• Herr Helmer von der Firma BMW-Group
• Herr Karvounis von der Firma Enzo Pulera
• Herr Kratochvil von der Firma Siemes
• Herr Kreß von der Firma Kreß
• Herr Lippold von der Firma ECONTEC
• Frau Meyer von der Firma PLAZAMEDIA
• Herr Müller von der Firma HOB
• Herr Reiter vom Bundesverwaltungsamt
• Frau Saueressig von der Firma ISO
• Herr Schäfer von der Firma Headtrip
• Herr Steinbauer vom Bundesverwaltungsamt
• Herr Stilper von der Firma Klinkhammer
Der Preis der Innung wurde an Herrn Gugel von der Firma Koch vergeben.
Herr Reiter vom Bundesverwaltungsamt wurde mit dem Sponsorenpreis geehrt.
Nach der Zugabe des Akkordeon-Orchesters Roßtal lädt Herr Oberstudiendirektor Zimpel auf die Galerie, wo ein von den Verwaltungsangestellten liebevoll angerichtetes und vom Förderverein gestelltes Buffet den zahlreichen Gästen Stärkung und Erfrischung bringt. Viele nutzen die Gelegenheit den Geehrten in ungezwungener Atmosphäre persönlich gratulieren und sich über die mittel- und längerfristigen Pläne austauschen zu können.