PREISVERLEIHUNG AM 15. JULI 2014

In der vollbesetzten Aula der Martin-Segitz-Schule fanden sich zahlreiche, festlich gekleidete Ehrengäste, Ausbilder, Lehrkräfte und Familienmitglieder ein, um besonders hervorragende Absolventen im Rahmen einer Feierstunde zu ehren.

Um 19:00 begann der offizielle Teil der Veranstaltung mit einem Musikstück des Akkordeon-Orchesters Roßtal, das schon seit Jahren für die musikalische Auflockerung der Preisverleihungen sorgt. Unter der Leitung von Christian Kaiser boten zwölf Akkordeon- und ein Keyboardspieler um den Lehrer Renatus Fischer sowohl Klassisches wie Ravels „Bolero" als auch Poppiges wie Abbas „Thank you for the music".

In der anschließenden Begrüßung dankte Herr Oberstudiendirektor Matthias Zimpel allen Erschienenen für die Zeit, die sie sich zu Ehren der Absolventen genommen haben. Die Anwesenheit der übrigen Redner, der vielen Ausbilder, Eltern sowie Schulpfleger und –leiter, so Zimpel weiter, stünde symbolisch für die gute Zusammenarbeit, die an einem Abend wie diesem zeigen könne, welche Früchte sie trägt. Besonders hob er Herrn Bürgermeister Braun hervor, mit dessen Hilfe die Martin-Segitz-Schule barrierefrei gemacht wurde.

Letzterer schritt als nächstes ans Rednerpult und versicherte den Preisträgern, dass sie gleich doppelt Grund zur Freude haben. Zum einen sei die Zeit des Lernens und der Prüfungen (vorerst) vorüber. Zum andern hätten sie die Zeit nicht einfach verstreichen lassen, sondern sinnvoll genutzt. Weiterhin brachte er seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die herausragenden Leistungen der Absolventen in Form eines festen Anstellungsverhältnisses entsprechend gewürdigt werden. Zuletzt verwies er nicht ohne Stolz darauf, dass in den letzten fünf Jahren nie so viele Schüler aus Fürth und aus Fürther Betrieben ausgezeichnet worden seien wie in diesem.

Das zweite Grußwort sprach der stellvertretende Landrat Bernd Obst, der im Namen von Herrn Landrat Dießl deren beider Überzeugung aussprach, wonach das duale System das beste Ausbildungssystem der Welt sei. Es vermittle nicht nur Wissen sondern auch Werte wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Freundlichkeit im Umgang. Auch Herr Obst konnte seinen Lokalpatriotismus nicht verbergen als er als Cadolzburger Bürgermeister betonte, dass einer der Preisträger aus eben diesem Ort stammt und auch dort ausgebildet worden ist. Doch auch alle anderen zu Ehrenden sollen im Sinne des lebenslangen Lernens ihrem Drang nach Weiterbildung stets nachgeben. Herr Obst schloss mit dem Zitat Heinrich Schliemanns, das besagt, dass Talent Energie und Ausdauer bedeutet. Weiter nichts. Er wünschte den Azubis weiterhin viel Talent und übergab das Wort an den Festredner des Abends, Jürgen Müller von der Innung Elektro- und Informationstechnik.

Er wolle, so begann Müller seine Ausführungen, den jungen Zuhörern v.a. Denkanstöße zu essentiellen Werten mit auf den Weg geben und nahm so einen Gedanken seines Vorredners auf. Zuerst legte er dar, dass man mit Selbstvertrauen aber auch mit offenen Augen durch die Welt gehen muss, um Erfahrungen zu machen. Denn Erfahrung sei der Grundstock für praktische Intelligenz und das immens wichtige Bauchgefühl, das – wie der Bauch – im Laufe der Zeit wachse und in den meisten Fragen zum besten Berater werde. An Anschaulichkeit gewann diese Theorie in einem Beispiel aus dem Alltag: Man beobachte den Benzinpreis und freue sich, wenn man pro Liter 5 Cent spart. In zehn Jahren kämen so in etwa 800€ zusammen; ein Betrag, den man durch eine Bauchentscheidung beim nächsten Autokauf innerhalb einer Sekunde für ein bestimmte Spezialausstattung ausgebe. Man kann also ruhig auch im Alltag öfter mal auf seinen Bauch hören, denn ca. 95% der so gefällten Entscheidungen seien richtig. Eindringlicher befassen muss man sich dann nur noch mit den übrigen 5%. Das spare Zeit und Geld. Zu

den Fehlern, die man trotzdem unweigerlich macht, muss man bis zur letzten Konsequenz stehen! Authentisch und ehrlich solle man in dieser Hinsicht sein, auch wenn sich diese beiden Tugenden nur selten mit dem Grundsatz der Höflichkeit verstünden. Dieser Gedanke führte Müller zur Maxime der Gerechtigkeit. Gerecht zu sein, sei nicht immer leicht, doch bilde es auf Dauer den Charakter. Dieser wiederrum sei das Abziehbild eines jeden Menschen, die Summe all seiner Fähigkeiten und somit einmalig. Konsequent und geduldig muss man stets nach seinem Charakter handeln und sich dann an seinem Handeln messen lassen; nicht an seinen Reden! Der Kreisschluss gelang Müller, indem er seine erstgenannten Werte wieder aufgriff und klar machte, dass Joachim Löw v.a. deshalb seine Mannschaft zum Weltmeistertitel führte, weil er auf deren Fähigkeiten und Erfahrung vertrauen konnte.

Wenn auch keinen WM-Pokal so erhielten die geladenen Absolventen zum Höhepunkt des Abends immerhin ihre Staats-, Stadt- und Sonderpreise.

Studiendirektor Manfred Schießl verlas nun die Namen derer, die unter den stolzen Blicken von Eltern, Ausbildern und Kollegen ihre Ehrungen in Empfang nehmen durften.

Die drei Staatspreise für einen makellosen Schnitt von 1,0 gingen an Mathias Hendel (Siemens Professional Education), Tobias Giering (Auto-Heubeck-Opel) und Yavas Ayberk (UVEX WINTER HOLDING). Sage und schreibe 20 Stadtpreise, drei Sonderpreise des Landkreises Fürth, ein Sonderpreis der Elektro-Innung und drei Sonderpreise der KFZ-Innung wurden verliehen. Elf Schüler durften sich über den Sonderpreis der IHG Fürth freuen. Zu guter Letzt erhielt ein Schüler den Sonderpreis der Teldat GmbH.

Nach der Zugabe des Akkordeon-Orchesters Roßtal lud Herr Oberstudiendirektor Zimpel zur Stärkung und Erfrischung an das vom Förderverein gestellte Sekt- und Häppchenbuffet in den ersten Stock, wo bei gemütlicher Atmosphäre noch interessante Gespräche geführt wurden.