Am Dienstag, den 29.11.2016 besuchte eine Delegation chinesischer Berufsschullehrer die Martin-Segitz-Schule. Einen Tag lang informierten sich diese über die Bildungslandschaft Deutschland im Allgemeinen und die duale Bildung im Speziellen. Unser Schulleiter führte die 27-köpfige Gruppe durch das Schulhaus und legte – das Einsatzgebiet der Gäste berücksichtigend – den Fokus auf die Metallabteilung.
OStD Matthias Zimpel beginnt seine Präsentation mit einer kurzen Vorstellung des Namenpatrons unserer Schule. Dieser sei von Beruf Zinngießer gewesen; eine Profession, die es in Deutschland schon lange nicht mehr gebe. Die Zinn-Figuren, die z.B. am Nürnberger Christkindlesmarkt Chinesischen Touristen als Souvenir dienen, werden heutzutage von chinesischen Zinngießern gefertigt und nach Deutschland exportiert. So ist das Mitbringsel eigentlich ein Re-Import!
Da die weitgereiste Zuhörerschaft dermaßen interessiert am deutschen Bildungssystem ist, beschließt Zimpel, seine Ausführungen an den vielen Fragen der Gäste auszurichten; aus dem eigentlichen Vortrag wird eine lebhafte Fragerunde.
Zur selben Zeit führen Werner Henning und Benjamin Bock zwei spanische Berufsschullehrer für Elektrotechnik und Informationstechnologie durch die IT-Abteilung. Die beiden Gäste sind im Rahmen eines von der EU geförderten Erasmus+Projektes für Bildungspersonal für vier Tage an verschiedenen Bildungseinrichtungen und Betrieben der Metropolregion. Ein spanischstämmiger Auszubildender übersetzt die Erläuterungen. Während Herr Zimpel mit den gut gelaunten Chinesen für ein Gruppenbild vor der Büste Martin Segitz posiert, führt Herr Addala, der ab jetzt für die Übersetzung ins Englische verantwortlich zeichnet, die Spanier zu den Elektrolaboren. Hier hat Herr Egermeier bereits zwei Versuche aufgebaut, anhand derer er den Iberern die Highlights an Soft- und Hardware der Abteilung vorführt. Die anfängliche babylonische Sprachverwirrung ist schnell überwunden, als die Spanier bekannte Features der Software oder Schaltpläne erkennen und ihrerseits mit dem Fachsimpeln beginnen.
Zum Stundenwechsel tritt Herr Schmid ins Labor und hat eine Parkhaussteuerung dabei. Interessiert lauschen die Kollegen seinen Ausführungen und sind beeindruckt als sie erfahren, dass jeder einzelne Auszubildende die Steuereinheiten – nach einer theoretischen Einführung an der Schule – selbständig im Betrieb herstellt. Nach einer Präsentation einer Software zur Simulation von Frequenzweichen verabschieden sich Herr Addala und die Spanier zum Mittagessen in einem italienischen Etablissement in der Gegend. Nachmittags wollen die „Gastlehrer" die Nürnberger Innenstadt erkunden.
Die chinesische Delegation hingegen stärkt sich traditionell fränkisch im Grüner Brauhaus. Bei Schäuferle, Kraut und Klösen wird immer noch angeregt diskutiert.
Am Nachmittag verlassen die Gäste wieder die Martin-Segitz Schule; bestimmt um einige interessante Einblicke reicher. Doch auch an der Berufsschule 3 fühlt man sich durch den unverstellten Blick interessierter Gäste von außen bestätigt und bereichert.